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Marlon Thorjussen
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Im Homeoffice zu arbeiten, ist für viele Freelancer vermutlich Standard. Und in Zeiten der Corona-Pandemie lernen gerade auch einige Angestellte die Vor- und Nachteile dieser Arbeitsweise kennen. Dabei bietet das Arbeiten daheim ein paar Stolpersteine für die Effizienz. Schließlich ist das gewohnte Umfeld voll von Ablenkungen und günstigen Gelegenheiten: Mitbewohner, Familie, Fernseher, Spielkonsole oder der Haushalt sind immer in der Nähe. Dazu kommt für Menschen, die es einfach nicht gewohnt sind, im Homeoffice zu arbeiten, noch das Gefühl, nicht so richtig bei der Arbeit zu sein.
Diese zehn Tipps und Ratschläge sollen dir deshalb dabei helfen, ab sofort im Homeoffice voll durchzustarten. Denn es geht eigentlich nur darum, den größten Vorteil des heimischen Arbeitsplatzes zu nutzen – die damit verbundene Freiheit. Doch die will weise genutzt werden.
Eine Morgenroutine ist gesund, macht wach und treibt – hoffentlich – den inneren Schweinehund aus. Tue einfach jeden Morgen so, als würdest du aus dem Haus gehen. Ob das nun eine schnelle Dusche, ein Kaffee oder ein ausgiebiges Morgenritual ist, ist im Grunde egal. Es ist nur für das Gefühl nicht förderlich, sich in Unterwäsche und mit dem Kaffeebecher vom Vortag vor den Rechner zusetzen.
Steigern kannst du die Simulation „Zur Arbeit gehen“ übrigens, indem du morgens um den Block läufst, Brötchen holst oder die erste Zigarette vor der Haustür rauchst. Frische Luft und das Bewusstsein, dass der Tag nun wirklich begonnen hat, wirken nämlich Wunder.
Ein großer Teil der Ablenkung im Homeoffice kommt durch den Haushalt selbst zustande. Wer den Wäscheberg oder den noch zu machenden Abwasch ständig im Blickfeld hat, wird auch unterbewusst abgelenkt. Ein sortierter Arbeitsplatz ist daher wichtig. Schau einfach mal, wo du zumindest eine freie Ablagefläche oder einen Schreibtisch platzieren kannst. Dieser Platz sollte im Idealfall gut beleuchtet (Fensterplatz), aufgeräumt und ungestört sein.
Insofern du nicht alleine lebst, gehört deshalb auch Kommunikation dazu. Dein Arbeitsplatz sollte betrachtet werden wie ein Büro und nicht wie eine private Ecke zum Klönen. So stellst du sicher, dass du ungestört bleibst. Und wenn etwas ist, können dein Partner, dein Mitbewohner oder dein pubertierendes Kind ja auch einfach mal anklopfen, bevor sie dich unterbrechen.
Zuhause zu arbeiten, heißt ja nicht, dass deine Deadlines, geplanten Telefonate und deine eigenen Zeitplanungen einfach nichtig werden. Auch wenn es verführerisch ist, zu glauben, dass du einfach vor dich hin arbeiten kannst und nicht an Bürozeiten oder ähnliches gebunden bist, ist ein fester Zeitplan wichtig. Er ist nämlich dein Kompass in Zeiten der selbst organisierten Arbeit.
Ein Zeitplan, beispielsweise als Wochenplan, bringt Struktur in dein Arbeitsleben. Außerdem behältst du so den Überblick, was du wirklich geschafft hast und wo du dich bezüglich der Einschätzung des Zeitaufwandes noch verbessern musst. Zeitpläne sind deshalb ganz hervorragende Effizienz-Messer.Überleg dir genau, wann du was tust. Freelancer haben ja eine ganze Batterie an Aufgaben: Papierkram, Eigenwerbung per Social Media und Co., Projekte, Telefonate …
Homeoffice heißt leider allzu oft: viel Sitzen. Und dauerhaft zu sitzen, schädigt die Wirbelsäule, ist frustrierend und verbrennt auch kaum Kalorien. Sorge also dafür, dass du dich bewegst. Gut ist es etwa, alle 60 bis 90 Minuten mal ein paar Minuten um den Block zu gehen. Oder du machst Streck- und Dehnübungen, Liegestütze oder besichtigst mal ausgiebig alle Etagen des Treppenhauses.
Im Grunde ist es egal, wie du dich zwischendurch bewegst. Hauptsache, du stehst auf und bringst deinen Körper ein bisschen in Schwung. Ein Handyalarm hilft dabei, an die nötige Bewegung zu denken.
Multitasking ist eine Diskussion für sich, die wir hier einmal ausblenden. Doch fest steht: Der Konzentrations-Peak wird nach etwa 15 Minute bei einer Tätigkeit erreicht. Das heißt, dass sich auch der Workflow in etwa nach dieser Zeit einstellen kann. Ablenkung in Form von Social Media, Streams und anderen Dingen unterbricht diesen Workflow.
Sorge also dafür, dass du wirklich nur eine Sache zur selben Zeit tust. Das Telefon auf lautlos zu stellen (oder am besten einfach in einen anderen Raum zu legen), insofern du keinen wichtigen Anruf erwartest, hilft ungemein. Und wenn du zu jenen gehörst, die sich von jeder möglichen Aktualisierung der Timeline ablenken lassen können, schalte doch einfach mal das Internet ab.
Nur, weil du daheim arbeitest, heißt das ja nicht, dass du ständig erreichbar sein musst. Es lohnt sich – und hier kommt auch wieder der Zeitplan ins Spiel – feste Ansprech- und E-Mail-Beantwortungszeiten zu haben, die du deinen Kunden kommunizieren solltest. Dies gilt insbesondere für Kunden in anderen Zeitzonen oder solche, die meinen, jeder würde ständig arbeiten.
Freelancer haben zwar theoretisch alle Freiheiten der Welt, aber de facto gibt es einfach Phasen, in denen es nicht läuft. Wenn du grübelst, privat belastet bist oder sich der kreative Prozess einfach nicht einstellen kann, ist es heilsam, die Arbeit auch mal wieder liegen zu lassen. Nimm dir eine Stunde frei und lenk dich ab.
Diese Zeit lässt sich auch sinnvoll nutzen – etwa für den Haushalt, einen Einkauf oder einen Kaffee mit Bekannten, die in der Nähe wohnen. Es ist voll in Ordnung, Leerlauf zuzulassen. Jeder Mensch, der eigenverantwortlich arbeitet, hat das manchmal. Oder meinst du ernsthaft, Angestellte im Büro würden wirklich jeden Tag durchgehend auf Hochtouren arbeiten können?
Der größte Vorteil am Homeoffice ist letzten Endes die komplette Gestaltungsfreiheit – und nicht zuletzt die Abwesenheit von negativen Einflüssen durch gewisse Mitmenschen. Du bist dein eigener Chef und das solltest du auch würdigen. Eigenverantwortlich zu agieren, ist oftmals eine der Hauptmotivationen von Freelancern. Aber es geht um noch mehr, als bloß die eigene Arbeit zu planen.
Es geht auch darum, dass du Herr deiner Zeit, deines Wohlbefindens und deiner eigenen Struktur sein kannst. Das heißt auch, dass du dir Dinge herausnehmen kannst. Wenn ein Telefonat nett ist, kann es auch mal fünf Minuten länger dauern. Und wenn sich eine interessante Chance ergibt – beispielsweise die Anfrage eines potenziellen Neukunden – dann kannst du dich dem auch sofort widmen, wenn die anderen Sachen nicht so dringend sind. Und genau das ist ein großer Teil dieser Freiheit, die du genießen solltest.
Dein Homeoffice ist gut eingerichtet und kannst hier produktiv sein. Das ist schön. Aber nur zuhause zu sitzen, führt zu sozialer Vernachlässigung, lässt Impulse von außen kaum zu und ist manchmal auch beengend. Es ist daher ratsam, regelmäßig woanders zu arbeiten. Wenn dich die Geräusche und die Menschen nicht stören, können Cafés eine wunderbare Option sein. Ansonsten bieten sich auch Coworking Spaces und ähnliche Strukturen an. Der Vorteil liegt hier nicht nur darin, die eigenen vier Wände mal zu verlassen. Gerade Freelancer nutzen das Arbeiten in Coworking Spaces zum Vernetzen und um neue Inspirationen zu gewinnen.
Feste Arbeitszeiten bringen die Struktur ins Leben eines Freelancers, der daheim arbeitet. Und diese Struktur beinhaltet ausdrücklich auch einen relativ festen Zeitpunkt für den Feierabend. Tue dir selbst einen Gefallen und halte dich auch daran, wenn es geht. Klar: Manchmal ist man einfach nicht fertig und muss weiter arbeiten. Aber wenn du schon Stunden mit produktiver Arbeit verbracht hast und das Resultat stimmt, hast auch du dir Freizeit verdient. Und morgen ist schließlich wieder ein neuer Tag.
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